Skoliose-Therapie nach Schroth in unserer Praxis Leipzig / Gohlis
Die seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule bei gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelkörper wird Skoliose genannt. Dabei unterscheidet man verschiedene Arten der Skoliose mit unterschiedlichen Erscheinungsformen. Nur 20% aller Skoliosefälle haben eine diagnostizierte Ursache (z.B. Beckenschiefstand, Beckenverdrehung) Der Großteil ist demnach „idiopathisch“, d.h. mit unbekannter Ursache. Gesichert hingegen ist eine familiäre Häufung. Wobei Mädchen viermal häufiger von einer Skoliose betroffen sind als Jungen.
Eine Skoliose ist eine Fortschreitende ( Progredient )Erkrankung der Wirbelsäule. Eine Therapie ist demnach in jedem Krankheitsstadium empfehlenswert und förderlich. Bei jungen Patienten wird die noch vorhandene Formbarkeit der Wirbelsäule genutzt, um ein Maximum an Aufrichtung zu erreichen. Mit zunehmenden Alter des Patienten steht eine Vermeidung an Krümmungszunahme mit deren negativen Begleiterscheinungen (Schmerzen, verringertes Atemvolumen, Belastung der inneren Organe, Bewegungseinschränkungen) im Fokus der Therapie.
Wie erkennt man eine Skoliose?
Für die Diagnose einer Skoliose ist ein präzises Betrachten der Wirbelsäule unabdingbar. Im Idealfall ist die Wirbelsäule von hinten betrachtet gerade. Von einer Skoliose kann gesprochen werden, wenn die folgenden Merkmale zuerkennen sind:
- Abweichung von der geraden Mittellinie
- herausgebildeter „Rippenbuckel“
- Asymmetrien des Rückens
Wenn diese Anzeichen gegeben sind, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Die Schroth-Therapie
Die Skoliosetherapie nach Schroth – benannt nach der Begründerin Katharina Schroth – ist eine umfassende mehrdimensionale physiotherapeutische Methode, die an der Wirbelsäule ansetzt. Zusammen mit einer bestimmten Atemtechnik werden in drei Dimensionen Korrekturstellungen erarbeitet, deren Kräftigung und Festigung im Vordergrund stehen. Ein Physiotherapeut/eine Physiotherapeutinpassen die jeweiligen Übungen individuell an. Die Skoliosetherapie ist idealerweise eine Langzeittherapie, da sich die Skoliose im Wachstum verschlechtern kann.
Für ein Erreichen der Ziele (eine individuell möglichst optimale Aufrichtung der Wirbelsäule, die Verhinderung einer weiteren Krümmungszunahme und der damit verbundenen Folgeerscheinungen) und einen langfristigen Therapieerfolg ist das selbständige und regelmäßige Durchführen der erlernten Übungen und deren Integration in den Alltag notwendig. Laut internationalen Richtlinien werden Skoliosen mit einem Krümmungswinkel bis zu 20 Grad normalerweise rein physiotherapeutisch behandelt. Bei einem größeren Winkel (> 20 Grad) wird zusätzlich zur Physiotherapie ein Korsett verordnet. Bei Skoliosen mit einem Krümmungswinkel größer als 50 bis 60 Grad muss der behandelnde Arzt über eine operative Versteifung entscheiden.